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Geschichte.JERUSALEM. 3. Route. 159 Testaments wissen, an den Festen. Der römische Befehlshaber soll
einmal die Passahlämmer haben zählen lassen; dabei soll sich die
enorme Zahl von 270,000 Thieren ergeben haben, was auf 2,700,000
Festfeiernde schliessen liesse. Wenn auch diese, wie so viele
Zahlenangaben des Josephus gewaltig übertrieben sind, so beweisen
sie doch, dass das Menschengewühl gross war.

Erst nach Jesu Tode wurde durch Agrippa I. eine Mauer ge-
baut
, durch welche die ganze nördliche Vorstadt in den Rayon der
Stadt hineingezogen wurde. Die Mauer, die einen grossen Umfang
haben und hier am ausgesetztesten Theile der Stadt sehr fest sein
musste, wurde aus grossen Quadern gebaut und soll 90 Thürme ge-
habt
haben; der gewaltigste derselben war der Psephinusthurm an
der Nordwestecke; er war mehr als 30m hoch und lag am höchsten
Punkte der Stadt (784m ü. M.). Aus Furcht vor dem Kaiser
Claudius wurde die Mauer unvollendet gelassen und erst später
von den Juden in weniger grossartigen Verhältnissen ausgebaut.
Da sich der Streit der Gelehrten hauptsächlich um den Lauf der
drei Mauern dreht, so wollen wir hier eine kurze Uebersicht der
Mauerläufe geben.

Die erste Mauer ist die, welche um die Altstadt herumführte.
Vom Thurme Hippicus im Westen ausgehend lief sie südlich um
die Zinne des Berges herum, und, Siloa einschliessend, bis zur Ost-
mauer
der Tempelarea; im Norden schloss sie die alte Stadt ab,
indem sie gegen den Tempel lief. Unmittelbar südlich von dieser
Nordmauer stand der Palast des Herodes, der Xystus und die über
das Tyropoeon in den Tempel führende Brücke; am westlichen
Rande des Tyropoeon lief zum Schutze der Oberstadt ebenfalls eine
Mauer hinunter.

Von dem Laufe, welchen man der zweiten Mauer gibt, die um
die nördliche Vorstadt herumlief, hängt die Frage nach der mög-
lichen
Aechtheit des heiligen Grabes ab. Es fragt sich, wo hat
diese Mauer sich von der ersten Mauer nach Norden abgezweigt?
Es ist bekannt, dass eine Anzahl Forscher, namentlich seit dem
Amerikaner Robinson, die Mauer so ziehen, dass das heilige
Grab innerhalb der Stadt gelegen hätte, also unmöglich ächt sein
könnte. Es ist freilich anzuerkennen, dass dann auch das un-
zweifelhafte
alte Wasserreservoir des sog. Hiskiateiches (S. 220),
wie natürlich, in der alten Vorstadt gelegen hätte. Am Vereinigungs-
punkt
der beiden Mauern stand das Thor Gennat (S. 156). Wir glau-
ben
unsere Leser mit den mannigfachen Hypothesen, welche diese
zweite Mauer erlebt hat, verschonen zu sollen; erst Ausgrabungen
könnten hier ein definitives Resultat ergeben und diese sind hier in
der Mitte der modernen Stadt wenigstens vorläufig kaum ausführbar.
Eine Reihe anderer Forscher zieht diese zweite Mauer so, dass das
Gennatthor etwa in die Mitte der nördlichen Mauer der Altstadt zu
liegen käme; von dort musste die Mauer in einem grossen Bogen
bis zur Nordmauer der Tempelarea, besser bis zur Antonia-Baris